Führung zum Tag des offenen Denkmals "Der alte Bahnhof"

Mit der Fertigstellung der Bahnstrecke Finnentrop – Grevenbrück – Meggen – Altenhundem – Kirchhundem – Welschen Ennest 1861 bestand mit der Ruhr-Sieg-Eisenbahn, einer der frühen Bahnstrecken Westfalens, eine unmittelbare Bahnverbindung des Ruhrgebiets mit dem Siegerland. Dabei war Grevenbrück ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, da sich hier die Ruhr-Sieg-Strecke mit der gut ausgebauten Koblenz-Minden-Straße kreuzte. Bedeutende Industriebetriebe siedelten sich an und Grevenbrück erlebte einen besonderen wirtschaftlichen Aufschwung.

Das Bahnhofsgebäude wurde nicht als reiner technischer Zweckbau verstanden, sondern gehört zu den frühesten repräsentativen Steingebäuden Grevenbrücks. Markant sind die gelblichen Werksteine und die dunklen Gewände der Fenster mit Tudorbögen. Wie bei den damaligen Kirchbauten bediente man sich der Neugotik als schmückendes Element, wobei hier ein Rückgriff auf die englische Spätgotik gewählt wurde, dem Heimatland der Eisenbahn. Diese Stilrichtung ist bei Empfangsgebäuden in Westfalen selten.